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das Projekt Kongeriget Lillemark hat nun nach 3 1/2 Jahren sein Ende gefunden.
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Die Lillen

  • »Anna Magdalena Aasen« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 197

Wohnort: Frederikshavn

Beruf: Heilpädagogin / Fjällnarpädagogin

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1

Montag, 1. April 2013, 21:07

Himmerlandgatan: Fjällnar-Kindergarten

Die Schritte der älteren Frau wurden langsamer und langsamer. Sie griff nach dem Ärmel ihres Mannes und krallte sich im Stoff seiner Jacke fest. Sekunden später zog sie ihn auf die andere Straßenseite, um der unheimlichen, schwarzen Gestalt auszuweichen, die ihnen entgegenkam.

Anna schmunzelte innerlich, als sie die Angst in den Augen der Alten sah, die ihren Mann von ihr wegzerrte. Der starrte sie an, als wäre sie ein auf die Erde gekommener Engel der Finsternis. Sie war sich sicher, dass er gerade daran dachte, was sie mit ihm machen könnte und wovon seine Frau nicht die geringste Vorstellung hatte. Sie wusste um ihre Wirkung und nutzte sie. Ganz in Schwarz gekleidet, sorgten die gut 20 Zentimeter Plateausohle unter ihren Füßen dafür, daß die an sich mittelgroße Frau größer erschien als die meisten Männer. Die Plateaus gehörten zu 30-Loch-Stiefeln, die ihre Schenkel überkniehoch umhüllten.

Annas Augen folgten den beiden, bis sie ihr Interesse an ihnen verlor. Unter schwarzen Brauen und durch schwarze Wimpern hindurch blickten ihre Pupillen hinter schwarzen Kontaktlinsen wieder geradeaus. Von ihrem rechten Auge zog sich eine gemalte Dornenranke über Schläfe und Wange, bis sie an den wie eine Blüte purpurrot gemalten Lippen endete. Das Rot der Lippen wurde nur durch zwei silberne Dornenpiercings unterbrochen, die sich in dem Lederhalsband wiederfanden und als Stachelring den Hals Annas umringten.

Ihre Haare trug Anna zu einem Knoten auf der linken Seite gebunden, aus dem ein langer, offener Pferdeschwanz über ihren Lackmantel bis fast zu Annas Hüften fiel. Der knöchellange, einfach geschnittene Mantel war nicht geschlossen und blähte sich leicht unter Annas Schritten. So gab er den Blick auf Annas Lederhosen und ihre samtene Corsage frei. Gegürtet war die Hose mit Bögen aus verchromten Ketten, die bei jedem Schritt Annas klirrten. Ketten waren es auch, die, gemeinsam mit einer stählernen Handschelle ihre Tasche zierten, die sie über der Schulter trug.

Anna ging weiter die Himmerlandgatan entlang, bis sie vor einem größeren, holzverschalten Gebäude stand, das eine seltsame Architektur aufwies. Organisch. Wie ein Kinderbild hingekrakelt ohne klare, gerade Linienführung.

Frederikshavn Fjällnar-Kindergarten.

Anna drückte den Klingelknopf.
Fernseher aus! Sternschnuppen an!

2

Mittwoch, 3. April 2013, 19:36

Von der anderen Seite der Tür nähert sich das Getrappel kleiner Füße. Irgendjemand versucht, die Tür mit der Klinke zu öffnen, was aber erst beim dritten Anlauf gelingt. Sie öffnet sich einen Spalt breit und ein kleiner Blondschopf steckt seinen Kopf nach draußen. Als er Anna sieht, werden seine Augen groß und rund wie Riesenmurmeln und der Mund bleibt ihm weit offen stehen. Kaum ist die Schockstarre vorrüber, rennt er irgendwo ins Haus zurück und kreischt dabei:

Taanteeeee!? Da steht ein schwatze Hexe vor da Tüüür!

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3

Mittwoch, 3. April 2013, 19:49

Handlung

Einige Augenblicke später öffnete sich die Kindergartentür erneut. Eine Frau erscheint, deren Blick sich, als sie Anna sieht, innerhalb von Sekundenbruchteilen von freundlich zu erschrocken und abwehrend wandelt.



Sie wünschen?“

Handlung

Anna lächelte die Frau freundlich an, was diese sichtlich verwirrte.



Mein Name ist Anna Aasen. Ich habe dreizehn Uhr einen Termin mit dem Personalkreis.

Handlung

Jetzt wechselte der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers zu noch verwirrter mit einer leichten Tendenz zu verzweifelt. Sie rang kurz nach Worten.

Aha. Ich bin Kerstin Mortensen, die Geschäftsführerin. Kommen sie bitte herein!“

Anna folgte Frau Mortensen in das Haus. Duch einen Vorraum hindurch gelangten sie in einen schräg geschnittenen Flur, der sich nach links und rechts öffnete und dann nach ein paar Schritten unter peinlicher Vermeidung von 90 Grad in erneuten Winkeln weiterführte. Frau Mortensen wandt sich nach linksund durch eine Kindergaderobe hindurch erreichten Sie einen unregelmäßig-sechseckigen Raum, in dessen größter Front ein großes, dreiteilig-asymetrisches Fenster den Blick auf den Spielplatz des Kindergartens freigab, der von den Flügeln des Hauses, die sich nach Südosten öffneten, wie umarmt wurde. Frau Mortensen öffnete eine der drei Türen und bat Anna herein.

Anna betrateinen Raum, der anscheinend ein Gruppenzimmer war. Küchenzeile, Spielständer, Regale an den Wänden und Körbe mit allerlei Krimskrams aufdem Boden. Zwei der Wände hatten große, ebenso dreiflügelige Fenster wie im Vorraum und das hereinfallende Sonnenlicht fiel auf einen Tischkreis in der Mitte des Raumes, an dem drei Menschen, eine Frau und zwei Männer, saßen. Diese erhoben sich jetzt. Auch ihreGesichter zeigten deutliches Erstaunen über Anna.

Anna ging lächeln auf die drei zu und reichte ihnen die Hand, während Frau Mortensen sie ihnen vorstellte. „Frau Jensen, Erzieherin in der Großen Gruppe, Herr Jomsdal, Erzieher in der Kleinen Gruppe und Herr Abrahamsen, Vater und Vorstandsmitglied. Zusammen sind wir der Personalkreis des Frederikshavn Fjällnar-Kindergarten. Und dies hier ist Frau Aasen. Nehmen Sie doch bitte Platz! Möchten Sie einen Tee?"



Danke gern! :) Das istsehr freundlich.

Handlung

Anna stellte ihre Tasche auf den Boden, was die Ketten und die Handschelle daran mit einem leisen Klimpern begrüßten. Sie zog ihren Mantel aus und legte ihn über die Lehne eines freien Stuhles. Damit offenbarten sich den den Anwesenden die Schuppen einer gut armstarken, in Schwarz, Rot und Gelb tätowierten Schlange, die sich über Annas rechte Schulter zog, über ihrem Busen unter dem Samt der Corsage verschwand und überderen Anfang und Ende der Personalkreis nur spekulieren konnte. Dann nahm Anna Platz.



Ich möchte mich sehr gern für Ihre Einladung bedanken und für die Gelegenheit, mich bei Ihnen vorstellen zu dürfen.

Handlung

Sie schaute in die Runde und musterte die nicht unfreundlich, aber sie auch alles andere als willkommen heissenden Gesichter. Schmunzelnd sprach sie weiter



Und ja, es ist mir vollkommen bewusst, dass Sie wahrscheinlich jemand ganz anderen erwartet haben. Und ja, so wie jetzt kleide und schminke ich mich privat immer. Meistens. Und ja, ich hielt es für ehrlich, ihnen das gleich zu zeigen, da es ein wichtiger Bestandteil meines Ichs ist, auf den ich nicht verzichten möchte und ich gleichzeitig nicht möchte, dass irgendjemand in diesem Raum

Handlung

sie schaute den anderen wieder reihum in die Augen



sagen kann, ich wäre nicht ehrlich oder man hätte es nicht gewusst. Und nein,ich bin durchaus der Überzeugung, dass sich die Farbe meiner Kleidung mit einem Leben als Fjällnarpädagogin vereinbaren lässt. In Port Cartier konnte ich meine Begleiter am Götherium jedenfalls davon überzeugen. Und ich bin der festen Meinung, dass ich das auch hier kann, wenn ich die Gelegenheit dazu erhalte. Und jetzt bitte ich sie aus ganzem Herzen, mich entweder wegzuschicken,oder mir Ihre Fragen zu stellen.
Fernseher aus! Sternschnuppen an!

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Anna Magdalena Aasen« (5. April 2013, 11:29)


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Dienstag, 16. April 2013, 23:58

Handlung

Eine Frau in der Runde räuspert sich kurz, bevor sie ihre Frage stellt:


Sie sagten, Sie hätten am Götherium gewirkt.. heißt das, Sie würden sich hier bevorzugt um den Bereich der eurythmischen Frühbildung kümmern?

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5

Donnerstag, 18. April 2013, 05:47

Handlung

Anna lächelte Frau Jensen an.



Nun Frau Jensen, wenn diesbezüglich Not ist, kann ich das gern tun. Ich habe mein Smukbevægelse-Studium zwar erst im letzten Jahr begonnen, nutze es im Rahmen der Heilpädagogik aber schon länger und habe auch vor, nicht bei künstlerischer Smukbevægelse stehenzubleiben sondern Heilbevægelserin zu werden. Das wird die Zeit zeigen. Also wie gesagt, von meiner Seite aus gern .
Fernseher aus! Sternschnuppen an!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Anna Magdalena Aasen« (18. Mai 2013, 14:47)